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Botanik

Helléborus niger (Schwarze Nieswurz)
Familie Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)

Die Wurzel

Der Wurzelstock, auch Rhizom genannt, bildet sich durch unterirdische Verästelung des Stammes. Adventivwurzeln bauen ihn auf. Dabei legt das Rhizom keine großen Strecken zurück, sondern bleibt kompakt und ermöglicht es somit, dass die Pflanze leicht durch Teilung zu vermehren ist. Diese Art der Vermehrung kann man im zeitigen Frühjahr durchführen, also noch in der Winterruhe, oder im Spätsommer, in der Zeit des zweiten Hauptwurzelwachstums. Wichtig ist dabei dass die Wurzeln im Winter keine Staunässe und im Sommer keine Trockenheit abbekommen. Leichter Schatten ist empfehlenswert.

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Die Blüte

Die Blütenblätter der Christrose sind keine echten Blumenblätter, sondern farbige Kelchblätter, die man botanisch auch als ‚Perigon‘ bezeichnet. Die eigentlichen Blütenblätter sind zu Nektarien, den Honigblättern, zurückgebildet. Aus diesen flachen, tütenförmigen Blättchen holen die Bienen (wenn sie hin und wieder zu dieser Jahreszeit noch fliegen) den Nektar. Gleichzeitig sammeln sie Pollen von den unzähligen Staubgefäßen der Blüte. In der Regel formen fünf weiße Kelchblätter die ‚Schalenblüte‘ der Christrose. Durch Kreuzungen können aber auch gefüllte, sternförmige, lappige, gewellte und vielblättrige Blüten entstehen. Die schlichte Schönheit der ursprünglichen Naturform wird aber seltenst erreicht.

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Die Frucht

Schon bald nach der Bestäubung des Blütenknotens fallen die Nektarien und die Staubgefäße ab. Jeder befruchtete Knoten wächst zu einer Balgkapsel heran, in der sich die Samen bis zur Endreife entwickeln. Dabei vergrünt die Blüte rasch und wird als attraktives Basismaterial von den Floristen gerne verwendet. Nach ein paar Wochen platzt die Balgfrucht und die Samen fallen auf die Erde. Unter dem geschützten Blätterdach überdauern sie den Winter, um im darauf folgenden Frühjahr zu keimen. Eine neue Generation Christrosen kann dann vorsichtig aus der Erde geholt und aufpikiert werden. Der lange Kältereiz ist notwendig um die Keimruhe zu brechen. Eine langwierige, aber lohnende Arbeit für den Züchter. Da die Christrose viele Chromsomen besitzt (42) sind der Bastardiesierung Tür und Tor geöffnet. Jede Pflanze erzeugt eine Vielzahl interessanter Varietäten als Nachkommen.

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