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Arten

Gattung     H E L L E B O R U S 

Familie: Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)

Gattung: Helleborus (Nieswurz)

Die Gattung Helleborus ist in zwei große Untergruppen eingeteilt: die STAMMBILDENDEN und die NICHT STAMMBILDENDEN, d.h. solche Arten, die keinen oberirdischen Stamm besitzen. Ausnahmen bilden dabei dieHelleborus niger, hierzulande als klassische CHRISTROSE bekannt und die wenig bekannte Helleborus vesicarius, die sich beide nicht eindeutig zuordnen lassen. Die momentan beliebtesten frühjahrsblühenden NICHT STAMMBILDENDEN sind die sogenannten Orientalis-Hybriden, landläufig als LENZROSE bekannt.

Stammbildende immergrüne Arten (Untergattung Helleborus)

  • Sonderstellung
    Art: Helleborus niger CHRISTROSE, SCHNEEROSE, WEIHNACHSTSBLUME
    Ist anspruchsvoller als die meisten anderen Arten. Wächst in der Natur gerne an Südhängen aufgelockerter Laubwälder. Winterlicht und Sommerschatten dankt er auch im Hausgarten und gedeiht am besten, wenn man ihn über viele Jahre ungestört an einem Standort wachsen lässt.

    • Unterart: Helleborus niger ‚macranthus‘
      Zuweilen in der Literatur auch ‚maxima‘ oder ‚maximus‘ genannt. Diese Unterart hat matte bläulich-grüne Blätter und blüht von Januar bis März. Sie ist größer und kräftiger als die anderen Christrosen und wegen ihrer Robustheit als Gartenpflanze mehr zu empfehlen.
    • Unterart: Helleborus niger ‚praecox‘
      Ist eine, schon vor fast hundert Jahren begonnene, gärtnerische Auslese auf Frühblütigkeit, um den großen Bedarf an Weihnachten zu decken. Manche Sorten beginnen schon Ende September/Anfang Oktober mit der Blüte. Da heute fast nur noch Hybriden, d. h. verschiedene Kreuzungen, im Handel zu finden sind, lohnt es sich, genau auszulesen. Dabei ist es durchaus möglich Pflanzen zu finden, die genau an Weihnachten in voller Blüte stehen. Mit lang auseinander gezogenen Blütezeiten durch verschieden selektierte Pflanzen kann man so monatelang Freude an der weißen Pracht im Garten haben.
  • Art: Helleborus foetidus (Stinkende Nieswurz)
    Anspruchslose, am weitesten verbreitete Art. Wird bis 70 cm hoch und blüht im Februar bis März mit grüngelben Glockenblüten, die meist einen rötlichen Saum tragen. Ein Blütenstand kann bis zu 150 Einzelblüten im Laufe einer Saison bringen.
  • Art: Helleborus lividus (Balearen-Nieswurz)
    Kommt nur auf den Balearen vor. In unseren Breiten nicht winterhart, wobei nur die oberirdischen Teile bei ca. -5° Grad C erfrieren. Die Laubblätter sind dreiteilig. Der Hauptstamm besitzt unten keine Blätter. Die nacheinander reifenden Blüten verströmen einen zarten süßlichen Duft.
  • Art: Helleborus argutifolius (Korsische Nieswurz)
    Eine robuste, bis 80 cm hohe, wüchsige Pflanze mit graugrünen, gezähnten, dreiteiligen Blättern. Völlig winterhart. Die grüngelben Blüten zieren von März bis Mai einen halbverholzten Stamm in Büscheln von 10-30 Glocken.

Nicht stammbildende, saisongrüne Arten (Untergattung Helleborastrum)

  • Art: Helleborus thibetanus (Chinesische Nieswurz)
    Auch Helleborus ‚chinensis‘ genannt. Stammt aus dem Regenwald und gedeiht auf warm-feuchtem Boden. Wird zur Zeit in Europa in Kultur genommen und ist bestimmt bald auf dem Markt zu haben.
  • Art: Helleborus orientalis (Orientalische Nieswurz) LENZROSENORIENTALEN
    Beheimatet am Schwarzen Meer, im Kaukasus und in Georgien, blüht er dort den ganzen Winter über. Seine Hybriden gehören zu den auffälligsten Helleboruspflanzen, die in den letzten 20 Jahren stark an Popularität gewonnen haben. Begeisterte Pflanzenzüchter brachten eine fast unerschöpfliche Vielfalt von Form und Farben hervor, die mit gezielten Kreuzungen noch ständig erweitert wird. Ihr einziger Nachteil ist, dass man sich bücken muß, um ihre Schönheit bewundern zu können, denn die Blüten hängen glockenförmig nach unten. Dass dies ihrer raschen Verbreitung in den Gärten keinen Abbruch tut, hat bestimmt mit der Faszination zu tun, die von dieser wandelbaren Helleborusart ausgeht.

    • Unterart: Helleborus orientalis subsp. abchasicus (Abchasische Nieswurz)
    • Unterart: Helleborus orientalis subsp. guttatus (Gepunktete Nieswurz)
    • Weitere Arten dieser Untergattung Helleborastrum sind:
      • Helleborus cyclophyllus (Griechische Nieswurz)
      • Helleborus odorus (Wohlriechende Nieswurz)
      • Helleborus viridis (Grüne Nieswurz)
      • Helleborus dumetorum (Hecken-Nieswurz)
      • Helleborus atrorubens (Dunkelrote Nieswurz)
      • Helleborus multifidus ( Vielspaltige Nieswurz)
      • Helleborus torquatus (Serbische Nieswurz)
      • Helleborus purpurascens (Purpur-Nieswurz)

Alle diese Wildarten haben ihren eigenen Reiz und ihre Schönheit. Am Naturstandort sind sie meist geschützt. In speziellen Gärtnereien kann man aber Nachkommen von Originalpflanzen bekommen. Durch Teilung vermehrte Pflanzen sind reinerbig wie am Originalstandort. Sämlinge verbastardieren zwar, müssen aber deshalb nicht weniger reizvoll sein.

  • Sonderstellung
    Art: Helleborus vesicarius (Blasenfrüchtige Nieswurz)
    Diese Art ist wieder die berühmte Ausnahme und kommt nur in Kleinasien vor. Sie wird bis fünfzig cm hoch und besteht aus aufrechten Stämmen. Ihren Namen verdankt sie den imposanten aufgeblähten Balgkapseln. Für den Garten ist sie nicht geeignet. Extrem empfindlich und anspruchsvoll kann sie selbst den Liebhaber an die Grenzen seiner Geduld bringen.